Schloss über dem Kohlebruch
Die mittelalterliche Burg Eisenberg, die sich am Fuß des Erzgebirges befand, änderte Nikolas Hochhauser von Hochhaus in der Hälfte der 16. Jahrhunderts ins Renaissanceschloss. Das Lobkowiczgeschlecht, das den Sitz im Jahre 1623 erwarb, schritt bald zu Barockänderungen. In der Barockzeit war das Schloss Jezeri ein bedeutendes kulturelles und gesellschaftliches Zentrum. Seit 1802 war das Schlosstheater im Betrieb und die Schlosskapelle unter der Führung von Joseph Cartellieri und Anton Wranitski erreichte großen Ruhm. Seine Musikausbildung genoss in Jezeri der Wiener Hofkomponist Christoph Willibald Gluck, der als Reformator des Musikdramas charakterisiert wird. Auch z. B. J. W. Goethe und andere bedeutende Persönlichkeiten besuchten das Schloss.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der einst prunkvolle Sitz des Lobkowicz-Geschlechtes lange verkommen. Nach Jahren der Devastation dachte man sogar über seine Zerstörung wegen der Kohlegewinnung nach. Im Jahre 1987 war das Schloss zum Glück gerettet und am Ende der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts begann allmähliche Rekonstruktion des Schlosses. Zurzeit ist das Schloss für Öffentlichkeit zugänglich und vor allem dank seiner bewegten Geschichte ist es eines der meistbesuchten touristischen Ziele in der Region. Direkt von den Schlossgärten bietet sich der Anblick über den aktiven Braunkohlebruch mit riesigen Baggern und Grabanlagen, die knapp vor dem Fuß des Erzgebirges und vor dem Schloss anhielten.